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Cayman on the Road: ein Kurztrip in die Heimat des Chianti

Kurztrip in die Heimat des Cianti © Media Service Partner

Cayman on the Road: ein Kurztrip in die Heimat des Chianti

Eine Reiseempfehlung und Anrgeung für einen Kurztrip in die Heimat des Chianti – unser Reisebericht Cayman on the Road

Wem hierzulande nach den langen Wintermonaten die ersten Frühlingsboten und das lang ersehnte, sonnig warme Wetter zu lange auf sich warten lassen, dem sei eine kurze Flucht in südlichere Gefilde empfohlen. Anfang Mai – noch vor Beginn der Feriensaison – brachen wir auf zu einer viertägigen Genussreise in die Toskana um dort einige Weingüter zu besuchen.

Wer die Toskana und ihre landschaftlichen Reize kennt weiß auch um die ebenso reizvollen wie  kurvenreichen, schmalen Straßen. Deshalb wählten wir für unsere Reise mit dem Porsche Cayman ein Sportcoupe, das uns mit seinem leistungsstarker Mittelmotor ideale Voraussetzungen für unseren Kurztrip versprach.

Als besonders angenehm empfanden wir die zahlreichen Ablagemöglichkeiten für Reiseutensilien, auch die beiden Gepäckräume im Bug und im Heck des Fahrzeuges boten ausreichend Stauraum für Gepäck.

 

Mit dem „Relais Santa Croce“ erwartet uns an unserem ersten Etappenziel ein mehrfach ausgezeichnetes Fünf-Sterne- Hotel in ebenso zentraler wie exklusiver Lage an der Via Ghibellina, zwischen der Heiligkreuz-Kirche und den Dom und nur wenige Minuten von den Uffizien gelegene Hotel seine Gäste: Parkplätze sind auch hier in der Innenstadt von Florenz Mangelware, weshalb es angeraten ist den  aufmerksamen Portier den Wagen gerne in einer nahe gelegene Garage sicher erwahren zu lassen..

Das Anfang des 18. Jahrhunderts errichtete „Palazzo Ciofi-Jacometti“ wurde aufwändig und unter Berücksichtigung der ursprünglichen architektonischen Elemente und original-Fresken renoviert. Luxus und moderne Eleganz sind heute die besonderen Noten in jedem Raum des 2004 eröffneten Luxushotels.  

Die traumhaften Zimmer des Realais Santa Croce sind liebevoll mit individuellem Ambiente ausgestattet: sie verfügen über die in dieser Klasse selbstverständlichen Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, Internet am TV oder am eigenen Laptop, Satelliten- und Pay-TV und die obligatorische Minibar. Liebevolle Details und individuelle Designelemente verleihen jedem Zimmer-, eine eigene, individuelle Note. Die großzügig bemessenen Badezimmer tragen dazu bei, daß auch hier das Gefühl der räumlichen Enge ein Fremdwort bleibt.

Paolo Sagina, General Manager des Hauses, ist auch um das Wohlergehen von Cigarrenliebhabern bemüht, denn im Hause wird ein Humidor mit einer Auswahl feiner Zigarren für die Gäste bereitgehalten.

Erwähnenswert ist auch das im selben Hause befindliche (Hotel-) Restaurant „Guelfi e Ghibellini“, das neben seinem gut bestückten Weinkeller auch für exzellente Küche bekannt ist.

In Florenz kommen auch Liebhaber feiner mechanischer Uhren kommen auf ihre Kosten, denn hier ist – neben der Boutique von Panerai – auch deren kleines Uhrenmuseum beheimatet: Officine Panerai, Bottega D´Arte e Archivio Storico, Piazza S. Giovanni 16R (Palazzo Arcivescovile).


 

Von Florenz geht es weiter zu unserem nächsten Ziel, dem Örtchen „Fonterutoli“ das wir, sicher geführt vom Navigationssystem unseres  Cayman, mit traumhafter Sicherheit finden. Das „Navi“ führt uns durch verwinkelte Gässchen in Florenz,  über den Arno und durch idyllische Sträßchen (die wir mit Karte sicher nicht gefahren wären), durch malerische Vororte hinaus in das frühlinghaft grüne Land. Und hier ist unser Cayman in seinem Element: er zieht in Kurven wie auf Schienen und es macht immer wieder Spaß, vorher herunterzuschalten aus den Kurven heraus zu beschleunigen.

Wir befinden uns nun auf der Straße Nr. 222 – die „Strada dei Vini“ die Mitten in das Herz der Toskana, in das Chianti führt. Auf dieser kurvenreichen Strecker konnte der Cayman seine Fähigkeiten auf dieser Reise erstmals bei äußerst zügiger Fahrwiese unter Beweis stellen. Kein Problem für den exzellent ausbalancierten Mittelmotor-Wagen, der sich auch unter diesen Bedingungen stets als perfekt kontrollierbar erwies und nie an Grenzbereiche kam. Die Bremsen griffen stets zuverlässig , die Lenkung arbeitete präzise und der Motor sorgte in jeder Situation für kraftvollen Schub.

 

Fonterutoli © Mazzei

 

Fonterutoli besteht nur aus einigen Häusern unmittelbar an der Straße, Kein Hinweis auf das Weingut – und so fragen wir einfach in der an der Hauptstraße gelegenen „Enoteca de Fonterutoli“ nach Leonardo Capelli, bei dem unser Besuch avisiert war und der uns bereits erwartete.

Er führt uns zunächst durch den geschichtsträchtigen Teil des seit mehr als 600 Jahren im Besitz der Familie Mazzei befindlichen Gutes: alte Gemäuer des kleinen Ortes, durch den im letzten Krieg eine Frontlinie verlief und dessen Gebäude mehrfach unter Beschuss lagen.

Heute beherbergen diese nur noch einen kleinen Teil der Holzfässer aus französischer Eiche, in welchen sorgsam gelagerte Jahrgänge der Abfüllung auf Flaschen harren. Kultivierter Weinbau ist ein beständiger und beharrlicher Prozess, den die Famile Mazzei konsequent mit dem Ziel hoher Qualität verfolgt und sie damit zu einem der Wegbereiter des Weinguts-Managements im Chianti Classico machte.

In dem zur Lese 2006 in Betrieb genommenen Räumlichkeiten des neuen Weinkellers werden 120 verschiedene Lagen des Gutes, sämtlich in Sichtweite von Fonteroutoli, in jeweils separaten Stahltanks gelagert und später zur Reifung in mehr als 3.000 Holzfässer gefüllt. Auf jedem Holzfass ist auch nach Jahren noch abzulesen aus welcher Lage Inhalt stammt, wann er geerntet und seit wann er im Holzfass lagert. Unterschiedliche Böden und darunter liegende Gesteinsschichten verleihen jeder Lage einen individuellen Charakter, deren individuelle Ausprägung man auf diesem Wege sorgsam kultiviert.

Die individuellen Noten dieser Charaktere vereinen sich in vier Rotweinen, von denen zwei die Herkunftsbezeichnung „Chianti Clasico“ trage, die beiden anderen sind mit „IGT Toscana“ gekennzeichnet:

Fonteroutoli“ als klassische Chinati-Classico Varinate des Weingutes, „Castello di Fonteroutoli“ als Interpretation des höchsten Niveaus des außerordentlichen Potenziales dieser Weinberge, der nur in den besten Jahren produziert wird.  Der „Siepi“ als Cru aus Sangiovese und Merlot zu gleichen Teilen, mitten aus einem sechs Hektar großen Grundstück, das seinen Namen trägt und sich 260 Meter über dem Meeresspiegel befindet. Und dem „Poggio alla Badiola“ einem jungen und vielseitigen Wein, der mit Düften und gefälliger Struktur ein elegantes Bouquet entwickelt. (die Weine von Mazzei/Fonterutoli finden Sie Hier)

Die Große Weinleidenschaft der Brüder Filippo und Francesco Mazzei, die heute in 24. Generation das Gut leiten, führte zur Expansion: sie erwarben zwei weitere Betriebe – Belguardo in der Toskanischen Maremma, und Zisola in Nito an der Südostküste Siziliens.  Hier wollen sich die Brüder Mazzei sich freier bewegen können und Räume schaffen für neue Interpretationen.

Am späten Mittag haben wir das Vergnügen eines Mittagessens mit Filippo Mazzei in dem kleinen (und äußerst empfehlenswerten) Restaurant des Gutes, der „Osteria di Fontroutoli“ frisch zubereitete toskanische Spezialitäten zu genießen. Daß dazu Weine des Hauses serviert werden, versteht sich von selbst.

Wer sich nach einem Besuch in Fonteroutoli ob der dort feilgebotenen Genüsse nicht mehr von dort fortbewegen will, dem sei empfohlen eines der sechs dort angebotenen, individuell eingerichteten Appartements zu reservieren. (Link zur Webseite)


 

Weiter führte uns die Reise über die „Chiantigiana“, die seit Jahrhunderten Florenz mit Siena verbindet, an den nördlichen Vorstädten von Siena vorbei nach San Felice.

 

In San Felice. Dort befindet sich das zu den Relais & Chateux gehörende Hotel „Relais Borgo San Felice“, das wir als zentrale Basis für die nächsten zwei Übernachtungen wählten. Auf dem Weg dorthin genießen wir die Fahrt bei offenen Fenstern, das sonore Motorengeräusch des Sechszylinder-Boxermotors und eine an diesem Tag wenig befahrene Straße laden dazu ein, die Fahrwerksabstimmung per Tastendruck auf den Sportmodus umzuschalten. Deutlich spürbar vermittelt das Fahrzeug nun noch direkteren Straßenkontakt, und die veränderte Motorsteuerung läßt den Cayman noch unmittelbarer am Gas hängen. Auch bei sportlich-zügiger Fahrweise hat man nie das Gefühl an Grenzbereiche zu kommen.

 

San Felice, Toscana © Media Service Partner

 

Über Nebenstraßen erreichten wir am späten Nachmittag die Nordöstlich von Siena auf einer kleinen Anhöhe gelegene „Località San Felice“, die gute Beschilderung führt uns direkt zum Hotel. Das Relais verfügt über 43 Zimmer, die teilweise im Herrschaftshaus, das zur Piazza gerichtet ist, und teils in verschiedenen Gebäuden des alten Ortes untergebracht sind. Wie beziehen eines der im Landestypischen Stil eingerichteten Zimmer im Obergeschoss des Hotels, genießen die Ruhe und die wundervolle Aussicht über die Hügel des Chianti bis nach Siena.

Ein kurzer erster Rundgang durch San Felice gibt uns einen ersten Überblick über das malerische, kleine Örtchen, das im Wesentlichen nur aus den Gebäuden des Weingutes und dem Hotel besteht, dessen Gäste in unmittelbarer Nähe einen kleinen Golfplatz, ein Fitness-Center und einen unmittelbar am Hotel gelegenen Pool nutzen können. Weit reicht der Blick über das hügelige Land nach Osten, Süden und Westen und lädt zum Verweilen an diesem malerischen Ort ein.

 

San Felice, Toscana © Media Service Partner

 

Die Kombination eines im toskanischen Stil eingerichteten Hotels, das eng mit dem direkt daneben gelegenen Weingut zusammen arbeite, biete den Gästen eine einzigartige Gelegenheit, einen erholsamen Urlaub in einem Top-Hotel der Toscana mit Besuchen des unmittelbar daneben gelegenen, führenden  Weingutes und der nahe gelegenen Stadt Siena verbinden zu können.

Viele Weinliebhaber kennen mit dem „Il Grigio“ eine der bekanntesten Abfüllungen, aber viele wissen (noch) nicht daß dieser aus San Felice stammt und hier noch weitere Spitzenweine erzeugt werden: Der „Vigorello“, der erste Supertuscan, zu einem Zeitpunkt geboren, der die Renaissance des Toskanischen Weines einläutete.  1978 folgte der erste Jahrgang des „Poggio Rosso“ einem Cru aus Sangiovese und Colorino. 2003 der erste Jahrgang des „Pugnitello“ als Resultat der 20 Jahre zuvor gestarteten Untersuchungen zu Identifizierung „vergessener“ Rebsorten.

Neben den ursprünglichen Anbauflächen rund um die „Agricola San Felice“ gehören heute auch das „Campogiovanno“ bei Montalcino, und „Perolla“ bei Massa Marittima zu „San Felice“, das neben hervorragenden Weinen (bis zum Vin Santo del Chinati Classico) auch Grappa sowie mehrere Sorten ausgezeichneten Olivenöls produziert.


 

Am nächsten Tag unternehmen wir eine Tagestour in nördliche Richtung. Unser Cayman schnurrt vor sich hin und lechzt förmlich danach, wieder über die Straßen getrieben zu werden. Wir gönnen uns einen straffen Parforce-Ausritt und geben den 245 PS richtig die Sporen.

 

Badia Coltibuono, Toscana © Media Service Partner

 

Unser Ziel ist „Badia a Cultibuono“, ein Gut das zu den ersten Weinproduzenten der Region zählt, und seine Heimat durch vielfältige Aktivtäten bekannt machte. „Badi a Coltibuono“ entstand Mitte des 11. Jahrhunderts, Benediktinermönche des Ordens Vallombrosa erbauten die Abtei „Cultus Buoni“ und pflanzten die ersten Weinreben in der Nähe des Ortes Gaiole in Chianti an. Noch heute spüren Besucher spüren die enge Verbundenheit des Anwesens mit der langen Vergangenheit und den Mönchen die früher hier lebten. Das Anwesen beherbergt einen Wine-Shop, einen Agritourismo, ein gutseigenes Restaurant und einen historischen Weinkeller, der wahre Raritäten birgt.

Zum Besitz der Tenuta die Coltibuono gehören heute 800 Hektar Land, wovon 20 Hektar mit Olivenhainen und 70 Hektar mit Weinreben bepflanzt sind. Über 300.000 Flaschen Wein aus ökologischem Anbau werden jährlich abgefüllt, zudem werden 8.000 Flaschen Vinsanto, Grappa und ungefähr 10.000 Flaschen biologisch erzeugtes Olivenöl Extravergine produziert.

 

 

Das Unternehmen engagiert sich sehr für den Weintourismus und bietet auf seinem Gut acht Zimmer mit Übernachtung, Frühstück, zwei Appartements, eine Kochschule und zahlreiche Degustationen an. Die „Weinfamilie“ von Coltibuono besteht aus vier Weinen, die jeweils ihren ganz eigenen Charakter haben und dennoch den Urprungsstil des Chianti Classico wahren:

Chianti Classico Badia a Coltibuono“ – ein Klassiker unter Klassikern. Er wird aus den Rebsorten Sangiovese und Canaiolo hergestellt, ist elegant, sehr fruchtig und würzig. „Chianti Classico Cultus Buoni“, ein modern interpretierter Chinati Classico, rund, ausgesprochen weich und kraftvoll. Der Sangiovese wird zur Verfeinerung mit Colorino, Ciliegiolo und einer Spur Merlot vermählt.

Chianti Classico Riserva als kraftvoller Traditionalist, der die Geschichte des Chianti Classico wiederspiegelt, und dessen historische Jahrgänge mit dem Jahr 1937 beginnen. „Sangioveto“, ein reiner Sangiovese-Wein, der auf dem Etikett zwar die Bezeichnung IGT trägt, dessen Substanz jedoch ein Chianti Classico ist und der nur in den besten Jahrgängen produziert wird. Ein Tropfen für Kenner, der die ganze Kraft und Feinheit der Rebsorte Sangiovese zeigt. Seit Mai dieses Jahres präsentiert Badia a Coltibuono nun mit dem „2005 Riserva“ den aktuellen neuen Jahrgang seines Klassikers.

Doch „Coltibuono“ beherbergt nicht nur den Familienbetrieb, sondern auch die erste und bis heute renommierteste Kochschule der Toskana die von Guido Stucchi-Pinetti, Mitbesitzer des Gutes geleitet wird. Weindegustationen und Mini-Kochkurse werden auch für kleine Gruppen angeboten.

 

 

Inmitten des romantischen Gartens liegt das Restaurant von Badia a Clotibuono, in dem Paolo Stucchi Prinetti seine Koch-Leidenschaft auslebt. Hier kann man die unvergleichlichen Aromen des Sangiovese kennen lernen und sie mit typischen toskanischen Gerichten kombinieren, die auf dem Gut immer wieder originell und zeitgenössisch interpretiert werden. Einfache Zutaten der Saison werden täglich frisch zubereitet, während der Sommermonate werden im wunderschönen Ambiente des angrenzenden Gartens kulturelle Veranstaltungen und Konzerte angeboten. 


 

Am Abend steht Siena auf unserem Programm. Leonardo Ballaccini, Oenologe von San Felice führt uns in die „Enoteca i Terzi“, gelegen in einer kleinen Seitenstraße. Schon beim Betreten des Lokales hat man das sichere Gefühl, an einem guten Platz zu sein – das räumliche Ambiente, die bunt gemischte Gästestruktur (hier trifft man Anwälte, Bankiers und auch Studenten) und die servierten Speisen lassen nur Gutes erwarten. Ein Eindruck der sich rasch bestätigt, verlässt man sich auf die Empfehlung des gewichtigen Patrons der rasch in der Lage ist, für jeden Gast ein individuelles Menue aus Spezialitäten des Tages zusammenzustellen. Und Leonardo lässt es sich natürlich nicht nehmen, passend zum Essen Weine von St. Felice aus dem reichhaltigen Angebot des Hauses zu ordern. Eine beispielhafte Käseplatte und die ebenso unvermeidlichen wie perfekten „Dolci“ zum abschließenden „Café“ lassen uns diesen Platz und diesen gelungenen Abend in bester Erinnerung behalten.


Am letzten Tag unserer viertägigen Reise brechen wir nach dem Frühstück auf in Richtung Westen, zur Küstenregion „Maremma“ und dem Weingut „Tenuta dell Ornellaia“ in Bolgheri. Unser Gepäck ist rasch in den beiden praktischen Kofferräumen des Cayman verstaut, und wir nehmen Abschied von einem Platz an den wir gerne zurückkehren sobald sich dafür eine passende Gelegenheit bietet.

Nun aber führt uns die Route vorbei an Siena, in nordwestlicher Richtung über Monteriggioni und Colle di Val d´Elsa, in Sichtweite von San Gimignano über die N 68 Richtung Volterra. Colle die Val d´Elsa liegt übrigens an der Strecke der „Mille Miglia“ und wir können uns gut ausmalen, wie die Oldtimer hier über die kurvenreichen Strecken und zahllosen Hügel gejagt werden. 

Auf unserer Karte ist die N. 68 richtigerweise als „Landschaftlich reizvoll“ gekennzeichnet. Doch auch hier neigt man dazu, die Fahrzeit wegen der grundsätzlich nicht allzu großen Entfernungen zu unterschätzen; zahlreiche Kurven, Kuppen und unübersichtlichen Stellen machen das Überholen  langsamerer Fahrzeuge nur allzu oft unmöglich. Deshalb ist die Freude groß, als uns das Navi, auf dem sich die Küste bereits abzeichnet, auf eine Seitenstraße führt die sich über einige Kilometer hin als kerzengerade erweist.

 

 

Ornellaia Wineards c Ornellaia

 

Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel geben wir dem Cayman die Zügel frei und preschen die Strecke entlang bis uns die nächsten Kurven wieder einbremsen. In Bolgheri treffen wir Axel Heinz, den jungen deutschen Önlogen, dessen „Handschrift“ die Ornellaia-Weine heute tragen.  Gegründet wurde die Tenuta dell´Ornellaia 1981 vom Marchese Lodovico Antinori und befindet sich heute im Besitz von Tenute di Toscana, einer von Marchesi de´Frescobaldi kontrollierten Holding.

Sie liegt an der Via Bolgherese in einem Dreieck zwischen dem Meer, dem alten Ortskern von Bolgheri und Castagneto Carducci. 97 Hektar gehören heute zum Betrieb, angepflanzt werden die Rebsorten Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot.

 

Ornellaia Wineards c Ornellaia

 

Seit der Gründung 1981 bis heute ist dieses wunderschöne Fleckchen Erde zum Synonym für Spitzenweine geworden. Die Weinberge sind nach Südwesten zur Sonne und dem thyrrhenischen Meer hin ausgerichtet, und liegen auf einer Höhe von 50 bis 120 Metern über dem Meeresspiegel mit einer Neigung zwischen 5 und 20 Grad, was eine optimale Sonneneinstrahlung mit sich bringt. Das Klima an der toskanischen Küste ist mild und bietet optimale Voraussetzungen für den Weinbau. Stabile klimatische Verhältnisse bis Herbstende sorgen für eine optimale Reifung der Beeren, im Sommer gleichen kühlende Meeresbrisen die hohen Temperaturen an der Küste aus, und in den Wintermonaten werden die Reben durch die sanften Hügel vor den eisigen Winden aus dem Landesinneren geschützt.

In dieser bevorzugen Lage produziert Ornellaia heute folgende Weine: Den Ornallaia Bolgheri DOC Superiore einen Cuvee aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Caberet Franc und Petit Verdot. Ein dichter, kraftvoller und komplexer Wein, der mit reifen Cabernet-Aromen und einer samtigen Würze verwöhnt. Bevor die unterschiedlichen Weinpartien miteinander vermählt werden, reifen sie 12 Monat in getrennten Barriques. Nach der Vermählung bleibt der Ornellaia weitere 6 Monate in den kleinen Holzfässern, erst 12 Monate nach der Abfüllung auf Flaschen kommt er in den Handel. 1985 zum ersten Mal gelesen, wurde der Jahrgang 1998 von der amerikanichen Fachzeitschrift Wine Spectator zum Wein des Jahres 2001 gekürt .

Der La Serre Nuove dell´Ornellaia Bolgheri DOC Rosso entstand 1997 aus einer Selektion von Cabernet und Merlot, die eigentlich für den Ornellaia vorgesehen war.  Da die Qualität des Ornellaia aber weiter gesteigert werden sollte entschied man sich dafür, die 30.00 Flaschen die eigentlich als Ornellaia auf den Markt kommen sollten unter dem Namen Le Serre Nove zu verkaufen.

 

Ornellaia Eleganza 2013

 

Seither wird dieser Wein, für den überwiegend Trauben aus den jüngeren Rebanlagen geerntet werden, nach der klassischen Bordeaux-Philosophie des Zweitweins erzeugt.  Er paart seinen weichen Charme und seine bekömmliche Art mit einer beeindruckenden Dichte und Brillianz, die ihm die Terroirs der Tenuta dell´Ornellaia schenken.

Der Le Volte IGT Toscanaist ein Wein der Kenner und einfache Weinliebhaber mit seiner fruchtigen und unkomplizierten Art begeistert. Er präsentiert sich harmonisch und ausbalanciert, mit ausdrucksstarkem Körper und einem angenehmen Finale. Der kleine „Super Tuscan“ Le Volte reift für 10 Monate in 2 bis vier Jahre alten Barriques, die zuvor mit Ornellaia oder Masseto belegt waren. Er vereint nicht nur die besten Teroirs der Küste, er verbindet auch die toskanische Rebsorte Sangiovese mit den klassischen Rebsorten des Bordeaux.

Der Cru Masseto IGT Tsocana wächst auf einer kleinen, ganz besonderen Rebfläche von sieben Hektar, die drei unerschiedliche Bodentypen aufweist. Er ist ein rebsortenreiner Merlot, der 24 Monate im Barrique ausgebaut wird. Zwölf Monte lagert er auf Flaschen, bis er dem Markt zugänglich gemacht wird. Er ist ein langlebiger Wein mit dichter Struktur, der aufgrund der geringen Erträge und der dahinterstehenden Philosophie nur in geringen Mengen erzeugt wird. Auf den Weinauktionen der Welt trat der Cru seinen Siegeszug in kürzester Zeit an und wurde zum begehrten Sammlerwein.


 

Das Mittagessen mit Axel Heinz, der Rundgang durch das Weingut und den Keller ließen die Zeit wie im Fluge vergehen, und wir haben noch einen Rückweg von fast 800 Kilometern vor uns. So brechen wir am späten Nachmittag in Bolgheri auf und freuen uns nach drei Tagen Jagd über Kuppen, durch Kurven und Serpentinen der Toskana fast ein wenig auf die Autostrada.

Es geht parallel zur Küste nach Norden, nach Pisa zweigen wir ab Richtung Lucca danach geht es östlich Richtung Florenz. Erst hier müssen wir zu unserem Erstaunen den Tank des Cayman zum zweitenmal füllen: mit einem Durchschnittsverbrauch von unter 10 Litern überzeugt uns das schnittige Sportcoupe damit einmal mehr von seinen Qualitäten. Einen Porsche zu fahren bedeutet also nicht auch gleichzeitig immensen Spritverbrauch!

Vollgetankt liegt der Wagen dann noch eine Spur satter auf dem Asphalt, was uns an einigen Stellen und in Gesellschaft mit anderen „schnellen“ zu einer etwas forcierten Wahl der Geschwindigkeit verleitet.

Die A 1, auf die wir zwischen Prato und Florenz Richtung Norden abbiegen, ist an diesem späten Nachmittag nicht mehr so dicht befahren, und so kann unser Cayman auf den Steigungen und in den Kurven dieser Autobahn auch einem offensichtlich ortskundigen Bentley Continental GT locker mithalten.

Kurz vor Sonnenuntergang eine gönnen wir uns eine kurze Pause auf einen Café an einer der mit einem beispielhaften Angebot an Snacks aufwartenden Raststätten. Auch hier stellen wir fest daß man auch im motorsportbegeisterten Italien nicht unbedingt einen Ferrari oder Maserati fahren muss, unser Cayman erntete nicht nur hier immer wieder anerkennende Blicke.

 

Cayman on the Road © Media Service Partner

 

Einige Stunden weiter nördlich, wir haben den Gardasee längst passiert und befinden uns auf der österreichischen Seite des Brenners, gesegnet mit Baustellen und Tempolimits. Doch nach der Auffahrt auf die Autobahn Richtung München gibt es kein Halten mehr: die Straße ist fast frei, und nun kann sich der Cayman endlich wieder in seinem Element bewegen. Nahezu unmerklich erreicht das Fahrzeug Geschwindigkeiten bis 200, und auf übersichtlichen Straßenabschnitten ist es ein Genuss mit Durchdrücken des Gaspedals auch hier noch einsetzenden, kraftvollen Vorschub auszulösen.

 

 

Seit Abholung des Wagens bei Porsche in Stuttgart haben wir mit dem Cayman  fast 2400 Kilometer zurückgelegt. Das Navigationssystem erwies sich als äußerst sinnvolles Extra, die elektronischen Systeme von der Reifendruck- bis zur  Ölkontrolle, sowie der Bordcomputer vermittelten uns einen guten Überblick über den Betriebszustand des Fahrzeuges. Die beiden Gepäckabteile ließen sich gut nutzen: vorne die etwas voluminöseren Stücke, wogegen das rückwärtige Abteil sich für die flache Ablage z.B. eines Kleidersackes und anderer nicht hoch bauender Utensilien empfahl. Hier sollte man auf längeren Reisen berücksichtigen daß die Wärmeabstrahlung des Motors nicht ohne Auswirkung auf die Temperatur im Innenraum des Gepäckabteils bleibt.

Die Sitzposition bot auch dem deutlich über 180 cm großen Fahrer ausreichend Raum; die (elektrisch verstellbaren) Sportsitze warteten mit ausreichend Sitzfläche auf und boten ausreichend Verstellmöglichkeiten und angenehmen Seitenhalt.  Der Motor leistet den PorscheTypischen Vorschub in jeder Situation, das Sportcoupe lässt sich aber auch „schaltfaul“ bei niedrigen Drehzahlen bewegen. Die exakte Schaltung ermöglichte exakte Gangwechsel, und gefiel uns auch, weil sie frei von den bei anderen Fahrzeugen hier oft spürbaren Motor- oder Getriebevibrationen war.

Begeistert hat uns nicht nur die dynamische Linienführung der Karosserie, vor allem das durch die Mittelmotor-Konstruktion ideal ausbalancierte Fahrwerk hatte es uns angetan und riss uns immer wieder zu Begeisterung hin.

Unser Fazit: der Cayman ist das ideale Automobil für alle, die ein reinrassiges Sportcoupe für die „Freude am Fahren“ suchen, ohne dabei auf Alltagstauglichkeit verzichten zu wollen. Der Basispreis für den Cayman mit 245 PS liegt bei 48.879 Euro (UvP), mit Tiptronic sind 51.520,80 Euro zu berappen. 4-Kolben Monoblock-Aluminium Festsattelbremsen sorgen über innen belüftete Scheiben zu jeder Zeit für Standesgemäße Verzögerungswerte. Die Serienmäßige Klimaanlage arbeitet effizient und zugfrei und sorgt für angenehmes „Betriebsklima“.

Der Bordcomputer, der auch die Ölstandkontrolle übernimmt (der Meßstab hat auch hier ausgedient), erwies sich als nützliches Instrument zum Abruf diverser Informationen, bis hin zum Reifenluftdruck.

Für Metallic-Lackierung, Bi-Xenon-Scheinwerfer, Parkassistent hinten, Tempostat,  Klimaautomatic, Navigationssystem und Mobiltelefon-Vorbereitung fallen 6.567,- Euro zusätzlich zur Basisausstattung an, und wer die Tiptronic dem Schaltgetriebe vorzieht, darf zusätzlich noch 2.641,90 Euro zur Abholung mitbringen. Dafür bekommt man dann aber auch einen echten Porsche…

Info:

Unsere Hotel-Empfehlungen:

Die von uns besuchten Weingüter:

Unser besonderer Dank gilt Thurner PR in Verona für die exzellente Vorbereitung des Road-Trips und Porsche für das Testfahrzeug

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